Psychische und geistige Belastungen stellen den Großteil der arbeitsbezogenen Belastungen in seelsorglichen Berufen dar. Die Evaluierung und Benennung psychischer Belastungen von SeelsorgerInnen bei Pastorale Berufe war ein wichtiger Schritt in der Gesundheitsförderung der MitarbeiterInnen.
In den Jahren 2016 und 2017 haben VertreterInnen der Berufsgruppen bei Pastorale Berufe 41 psychische Belastungsmomente in ihren Arbeitsbereichen erhoben und 123 Maßnahmen festgelegt, um diese Belastungen zu eliminieren oder zu lindern.
Für PfarrassistentInnen und KrankenhausseelsorgerInnen wurden je 20 Maßnahmen, je 30 für JugendleiterInnen (damals der gemeinsame Name einschließlich der Jugendbeauftragten) und PastoralassistentInnen und 23 für AltenheimseelsorgerInnen beschlossen.
Manche Maßnahmen waren rasch umsetzbar – wie die Möglichkeit Einzelcoaching in Anspruch zu nehmen – andere haben länger gebraucht, wie die z.B. die Information der Krankenhausträger über zeitgemäße Formen der Begleitung Angehöriger von Verstorbenen oder die sozialpartnerschaftliche BGF-Vereinbarung zu Erholungs- und Arbeitszeit.
In der BGF Steuergruppe wurde im Februar 2020 festgestellt, dass inzwischen alle 123 Maßnahmen erledigt wurden. – Darauf sind wir stolz! Aber zugleich ist uns bewusst, dass für den Erhalt der psychischen Gesundheit weitere gemeinsame Schritte notwendig sind.
In den Arbeitsgruppen zur Erhebung der psychischen Belastungen wurden auch 56 betriebliche Ressourcen erfasst, die als Schutz vor den Belastungen wahrgenommen werden. Diese Ressourcen bewusst zu machen und sie zu pflegen, ist wichtig, da mache psychischen Belastungen nicht vermieden werden können.
Eine dieser Ressourcen ist, dass man den Sinn der Tätigkeit tagtäglich erleben kann. Das wurde wieder in der Gesundheitsbefragung 2019 deutlich. 96% unserer MitarbeiterInnen sagen: Mit Art und Inhalt meiner Arbeit bin ich zufrieden und Alles in allem bin ich mit meiner Arbeit zufrieden.
(Siehe auch Intranet Betriebliche Gesundheitsförderung: Evaluierung psychischer Belastungen)
Mag. Stephan Haigermoser, Gesundheitsbeauftragter